Paragliding auf Madeira 2016

 

Einmal die Welt von oben sehen ... wenn man sich traut ...

 

Paragliding, Paragleiting oder Tandemflug mit dem Gleitschirm, egal wie das heißt, es macht jedenfalls riesigen Spass! Und ich habe mir dies im Urlaub auf Madeira wirklich getraut. Bei Lokoloko wieder gebucht wurde ich vom portugiesischen Gleitschirmflieger Pedro in Canico abgeholt, in Funchal stieg noch ein schlaksiger Walliser zu und ab ging es an der Westküste entlang nach Madalena do Mar. Unten am steinigen Strand hielt er kurz an und sagte, dass wir hier landen werden, etwas weiter hoch gefahren, zeigte er dann ganz nach oben zum Bergkamm, da wo die kleine Lichtung sei, da werden wir starten. Bis dahin fuhren wir aber noch eine ganze Weile die immer schmaler werdende Straße steil bergauf, bis es nicht mehr weiter ging. Auf der Lichtung konnte ich nun runter bis zum Meer schauen und bekam "kalte Füße". Ohje, da wollte ich mich runter stürzen, hält denn der Schirm wirklich, reißt kein Seil, bleiben wir nicht in den Bäumen hängen?

Doch als ich die ganzen Gurte um hatte, gab es kein zurück mehr, zwei Schritte vor, ein zurück und das dreimal und auf einmal (Hilfe!) hatte ich keinen Boden mehr unter den Füssen, der Schirm spannte sich über uns voll auf und stieg wie frei gelassen in die Höhe und wir mit ihm. Pedro surrte noch die Gurte richtig fest, so dass ich wie in einer Schaukel saß. "Ich fliege", schrie ich fast, man war das ein geiles Gefühl, alles war plötzlich so ruhig und ganz sanft schwebten wir durch die Lüfte. Als Pedro den Schirm dann in weiten Kurven immer höher übers Land lenkte, war ich vollends fasziniert und konnte mich garnicht mehr einkriegen vor Freude. Den Hasenfuss hatte ich auf der Lichtung zurückgelassen.

Nun näherten wir uns den Baumwipfeln, dazwischen sah ich Menschen die Levadas lang wandern, flogen über die kleinen Häusergruppen und den vielen kleinenTerassenfeldern, mit uns noch viele andere Gleitflieger, " noch einmal und noch einmal" bettelte ich fast wie ein kleines Kind. Es war ein herrliches Gefühl, so einfach ohne Grenzen frei dahin zu gleiten. Als es übers Meer raus ging, tauchen wir in ein unendliches Blau, über uns der Himmel, unter uns das Meer und wir mittendrin, einfach unbeschreiblich...

Wir flogen die Steilküste vom Meer aus entlang, stiegen an ihr hoch und wieder runter, die Kakteen auf den Felsen zum Greifen nahe. Dass Fliegen so schön ist, hätte ich nicht gedacht.

Aber irgendwann mußten auch wir zur Landung ansetzen, ich streckte die Beine nach vorn und zielsicher landeten wir neben der Promenade auf dem Schotterstrand. Ich half Pedro beim Einpacken des Schirmes und warte dann im Cafe, bis er mit dem Walliser auch wohlbehalten landete. So hatte ich noch Zeit und Muße, die anderen beim Fliegen und Landen nun "fachmännisch" zusehen zu können. 

 

Fazit: Auch wenn dies mein 1. Flug war, der Letzte war es aber ganz bestimmt nicht, darauf könnt ihr wetten. 

   

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