1. im Mai an der Ostsee - Sonne pur

07.-16.05.2018

Für den Anfang meiner Auszeit habe ich mir Sonne, Strand und Spass gewünscht, und, welch ein Glück, auch alles bekommen.

Eine Woche in Kühlungsborn ist wirklich sehr erholsam, erst recht vor dem Ansturm im Sommer, die Strandkörbe noch leer, der Strand sauber und die See ruhig. Dass ich aber diese Woche auch mit meinen Kindern Ina und Peggy verbringen konnte, war das Schönste für mich.

 

 

         Drei Frauen an der Ostsee

         im Sonnemonat Mai,

         die Luft voll

         Frauenpower,

         Liebe und

         panta rhei.

 

   

 

Ostseebad Kühlungsborn

Kühlungsborn - 25 km östlich von Rostock - ist eine ganz besondere Stadt. 1938 wurden die beiden Gemeinden Brunshaupten-Fulgen und Arendsee als Kühlungsborn (aus Kühlung=Name des naheliegenden Höhenzuges und Born=Quelle) zusammen gelegt, heute Kühlungsborn Ost und West. Somit ist die Stadt eigentlich noch keine 100 Jahre alt und trotzdem schon so beliebt und bekannt. Von der Stadt eingeschlossen ist der riesige Stadtwald, eine grüne Oase und Schattenspender im Sommer. Die Strandpromenade, mit 3150 m Länge die längste in Deutschland, bin ich mit dem Rad komplett abgefahren, bis zum Yachthafen. Der Hafen war schon voller Boote, die zahlreichen Plätze in den Cafés neben der Nixe aber noch frei. Bereits 1857 kamen die ersten Badegäste, doch Seebad darf es sich erst ab 1996 nennen. Die schönen weißen Häuser strahlen mit der Sonne um die Wette, der noch gut erhaltene Grenzturm, heute Museum, mahnt aus anderen Zeiten. Den besten Platz an der Seebrücke hat das schicke Travel-Charme Ostseehotel, eine 5- Sternenobeladresse mit ganz liebevollem Personal.   

Bei unserem ausgiebigem Bummel auf der Promenade waren wir fasziniert von den akkurat in Reihe stehenden Strandkörben, von der noch träumenden strahlend blauen See und den oberleckeren Fischbrötchen. Zum Baden war das Wasser noch zu kalt, selbst mit den Füssen haben wir es nicht lange ausgehalten, doch ein Sonnenbad im Windschatten konnten wir schon ausgiebig genießen.

Durch Kühlungsborn führt der Fernwanderweg E9 und der Ostseeradweg. Ich bin den Radweg bis Heiligendamm gefolgt, schöne 6 km am Meer bzw. zwischen den lichten Wäldern entlang. Die kleine steinige Steilküste war noch menschenleer. Doch zurück auf der belebten Promenade freute ich mich über die Jungs mit ihren Mopeds. Echte bunte Schwalben, S50, eine Jawa und viele andere schmucke Zweiräder aus alten Zeiten, da kamen schöne Erinnerungen an die blaue Schwalbe meines Vaters auf ...

 

 

Die Bäderbahn Molli

Die Molli oder der Molli, keiner weiß so richtig woher der Name kommt, verkehrt bereits seit über 100 Jahren von Kühlungsborn bis nach Bad Doberan. Die alte aber gut gepflegte Dampflok mit liebevoll historisch erhaltenen Wagen fährt mehrmals am Tag die ca. 15 km in ruhigen 40 min. Zeit also, die vorbei huschende Landschaft in Ruhe zu genießen. Hinter der dicken Lok hängt ein schicker Salonwagen. Wir aber steigen im letzten Wagen auf und sichern uns hinten auf dem Trittbrett die besten Freiluftplätze. In den Kurven können wir bis vor zur Lok sehen, wie sie die Rapsfelder in Dampfwolken hüllt, durch die Wälder streift und pfeifend die Camper an der Strecke grüßt. Der frische Fahrtwind spielt mit den langen Haaren, die ich zum Glück nicht habe. An der Rennbahn steigen wir aus und stöbern über den Flohmarkt. Selten, so auch hier, gehen wir mit leeren Händen vom Acker. Noch einem kurzen Abstecher nach Heiligendamm - da stehen nur ein riesiges unnahbares Hotel und eine Rehaklinik, also nicht unbedingt sehenswert - und schon lassen wir uns wieder mit der Molli heimfahren. 

 

 

Port-Party in Warnemünde

Am 12.05. sind wir zur 1. Port-Party 2018 nach Warnemünde gefahren. Ina meinte, sie will dort unbedingt ein Schlepperballett sehen. Schlepperballett? Wird da jemand abgeschleppt? Ich konnte mir nichts drunter vorstellen und ließ mich einfach überraschen. Zuerst schauten wir uns im Hafen die großen Schiffe an, die abends auslaufen sollten, die AIDAmar, die Brilliance of the Sea und die Norwegian Breakaway, wahnsinnige riesengroße Kolosse, mit tausenden Fensterwaben und Balkonreihen, auf den Hängematten gespannt waren. Ich würde lieber meine Hängematte zwischen zwei Birken an einer Wiese aufspannen. Aber jedem das Seine. Im Hafen davor ging bei dem herrlichen Wetter die Post ab, viele Leute flanierten am Kai entlang, auf einem Segler wurde gesungen und davor getanzt. Wir ließen uns die steife Seebriese um die Nase wehen und schaute dem bunten Treiben um und auf dem Wasser zu. Dann war es endlich soweit, das Schlepperballett: zwei mannsschwere Schlepper, die starken Jungs unter den Schiffen, tanzten nach klassischer Musik im Hafenbecken, drehten sich im Kreis, schaukelten Seite an Seite, knutschten Bug an Bug und trompeteten laut in den Himmel. Nur der Sprung aus dem Wasser wie bei Dirty Dancing fehlte, aber daran können sie ja noch arbeiten. ;)

Bis zum Auslaufen der Kolosse sind wir nicht geblieben, das Schlepperballett hätten sie sowieso nicht toppen können. 

 

 

Osteseestrand

Zum Abschluss noch einmal den Strand genießen, diesmal schlief die See nicht mehr, sondern begann sich so langsam zu kräuseln und zu wellen, als ob sie irgend etwas vor hatte. Ich jedenfalls hatte etwas vor, nämlich weiter reisen . . .