! Sabbatical = Auszeit vom Job !

   

             wenn wir das Fernweh

                         unterdrücken

           und das Heimweh

                   verleugnen

                plagt uns

das Bauchweh

 

 

 

Drei Monate war ich allein in Südtirol und quer durch Italien auf über 7.500 km unterwegs,

mit Auto, Fahrrad und Zelt.

Nachdem ich mit Freunden die Zugspitze bestiegen hatte

und in Ulm langsam in den Urlaubsmodus kam,

genoss ich die lieblichen Wanderungen im sonnigen Vinschgau,

bin wie verzaubert durch die Dolomiten gekraxelt,

lauschte Aida in Verona und besuchte den Vatikan in Rom,

stieg auf den Vesuv und wandelte durch Pompeji,

sonnte mich am Mittelmeer genauso wie an der blauen Adria,

fand ein Kleinold in Assisi und grazile Flamigos im Podelta,

überblickte den Gardasee und umrundete den Ortler ....

 

Ein Land, so reich beschenkt mit einer vielfältigen Natur und wahrhaft antiken Geschichte,

die Menschen, verbunden mit ihrem Land, freundlich und in sich ruhend,

der Stiefel ist wirklich eine Reise wert.     

Die Berichte dazu sind links in 11 Stationen gegliedert.

Einfach anklicken und entführen lassen. 

Die Vorbereitungen


01.06.2017

Endlich geschafft, heute ist mein 1. freier Tag von insgesamt 153 Tagen – hier nochmal in Worten und bitte langsam auf der Zunge zergehen lassen wie Schokoladeneis:

 

     e i n h u n d e r t d r e i u n d f ü n f z i g   T a g e

 

das klingt doch lecker, nicht wahr ;)))

 

Aber auch diese vielen Tage (und Nächte) werden wie im Fluge vergehen und wohl kaum ausreichen für das, was ich alles machen möchte. Doch immer der Reihe nach, heute war erstmal ausschlafen und Terrassensonnen dran, in den nächsten Tagen geht es nun an die abschließende Vorbereitung meiner kleinen Auszeit.

Frei nach dem Motto:

Entwirf deinen Reiseplan im Großen und lass dich im Kleinen von den Dingen treiben“, werde ich mein Auto mit Fahrrad, Rucksack, Zelt und Klamotten vollpacken und über das Erzgebirge, Ulm, Zugspitze und Stubaital nach Südtirol fahren. Dort wird das Meraner Land erstmal ausgiebig zu Fuß und per Rad erkundet. Dann warten die Dolomiten mit ihren grandiosen Bergen und urigen Hütten auf mich. Zum „Ausruhen“ und wegen der „La dolce Vita“ vielleicht an der Adria entlang und durch die Poebene, über San Marino und Assisi nach Rom.

 

Das sind so meine Eckpunkte im Groben, der Rest wird sich einfach ergeben, denn, wie immer,  „der Weg ist das Ziel“.

Schön, wenn ich ihr mich dabei ab und zu begleitet. …..

 

 

11.06.2017

Wisst ihr, dass es garnicht mal so einfach ist, als "Langzeiturlauber" einen geregelten sinnvollen Tag zu verbringen? Ja, ich meine das im ernst, die ersten Tage habe ich einfach ausgeschlafen und "gefaulenzt". Doch auf Dauer ist das nichts für mich. Aber die Sommerabende auf meiner Dachterrasse sind ein Traum, dafür allein lohnt sich schon ein Urlaub. Deshalb sitze ich jetzt auch hier oben, genieße den freien Blick über die Dächer und Gärten, die Frösche quacken ihren Abendgruß, die Sonne hat sich schon hinter den Dächern zurückgezogen und ein leichter kühler Wind lässt die Federwolken wie eine Gute-Nacht-Decke zusammenziehen. Ja, auch zuhause ist es schön. Trotzdem zieht es mich für eine Weile in die Ferne, was auch richtig vorbereitet werden will. Neben dem ganzen organisatorischem Kram stand an erste Stelle das Verabschieden von Familie und Freunden (danke für eure lieben Wünsche), das Vervollständigen der Ausrüstung und das Kondition bolzen mit dem Rad und beim klettern. Neben meinen ausgedehnten Radtouren schwitze ich jede Woche gemeinsam mit Evi in unserer DAV-Kletterhalle und versuche mich an den unterschiedlichen Routen auf ca. 6 m hoch zu hangeln. Manchmal schaffe ich auch die Überhänge. Aber ich nehme dabei alle Steine jeder Farbe in Anspruch, da bin ich nicht wählerisch. Die guten Kletterer klettern natürlich nur die rote oder grüne Route. Doch dazu zähle ich mich nicht, also darf ich alle Steine nehmen, hauptsache ich komme hoch. Mittlerweile nehme ich auch Magnesium, Staub oder Chalk, egal wie man es nennt, jedenfalls hilft es, mit den schwitzigen Fingern besseren Halt auf den manchmal verflixt kleinen und rutschigen Steinen zu finden. Übrigens kann jeder, der mal was Neues ausprobieren möchte, in der Kletterhalle Dienstag, Donnerstag oder Sonnabend vorbeischauen und das Einmaleins des Klettern erlernen. Ist ganz einfach und macht auch wirklich Spass, versprochen. ;)

Ein besonderes Klettererlebnis hatte ich vorigen Sonntag. Da sind wir mit mehreren Kletterfreunden samt Kind und Kegel nach Guben zum Kletterfelsen gefahren. Mein fragender Blick wurde von Evi lächelnd beantwortet. Die DAV Sektion Guben konnte zusammen mit der Stadt am 01.05.2004 den Kletterfelsen "Die Reichenbacher Zinne" feierlich mit einer Erstbesteigung in Betrieb nehmen. An diesem künstlichen Felsen mit einer Höhe von 16 m kann man sich an insgesamt 17 unterschiedlichen Routen austoben. Der Unterschied zur Kletterhalle ist die fast naturgetreue Struktur einer Felswand mit seinen vielen Rissen, Buckeln und Kanten, so das man nicht nur die angeschraubten Griffe sondern auch den "richtigen" Fels für Finger und Füße hatte. Ich habe drei Routen geschafft, die Banane und die Bürgermeisters Alte. Die Südostkante hat mich Caro dann von oben gesichert. Als wir alle gemeinsam auf dem kleinen "Gipfel" saßen, war es, trotz der kleinen Kratzer an den Fingern, ein wunderbares Gefühl. Fazit: Ich bin für meine Reise gerüstet.

            

23.06.2017

Der Anfang ist geschafft, Koffer packen mit Hilfe einer zweiseitigen Packliste, alles ins Auto verfrachten, an der Tanke die Reifen nochmal richtig mit Luft voll laden, Navi mit dem 1. Ziel speisen und auf geht die weite Reise. In Anlehnung an liebe Neuseelandreisende, die ihr Auto Miss Marple getauft haben, nenne ich nun meinen alten treuen Gefährten Onkel Tom. Ab und zu bekommt er eine Streicheleinheit, schließlich sind wir die nächsten 3 Monate ein Team und müssen zusammen halten.