Herbstspaziergang an der Ostsee 2016

Fast wie im Urlaub, zwar nicht im Sommer, aber dafür auch nicht so voll, genieße ich die Vorzüge der frischen Seeluft im Seeheilbad Graal-Müritz. Meine Reha-Anwendungen nehmen zwar meistens den halben Tag in Anspruch, aber Zeit zum Erholen bleibt mir doch noch. Der Strand ist bei Sonnenschein gut bevölkert, die Kinder buddeln auch bei diesen kalten Temperaturen im Sand und bauen ihre Burgen, Erwachsene suchen nach Hühnergöttern und Bernsteinen, in der Hoffnung, das sie ihnen das Glück bringen, welches sie schon so lange suchen oder verloren haben. Die Strandkörbe sind schon weg geräumt, nur noch die vor dem Café werden genutzt. Der mit ca. 4,5 ha einzigartige Rhododendronpark hat sich schlafend gelegt und wird erst wieder im Frühjahr seine volle Pracht entfalten. Die Hagebutten leuchten in der Sonne, der Sanddorn ist bereits abgeerntet und schmeckt als Punsch besonders gut.

Da es doch jeden Tag immer wieder regnet, leihe ich mir kein Fahrrad aus, erkunde aber per pedes die Gegend. Außerdem nutze ich fast jeden Tag im Fitness-Center das Ergometer und viele andere nützliche Geräte, ziehe meine Bahnen im Schwimmbecken und runde das Ganze mit einen Saunabesuch ab, mein Körper bedankt sich auf eine wohltuend spürbare Weise. Ein Ausflug mit dem Schiff zu den Schlafplätzen der Kraniche am Bodden bringt leider nicht den erhofften Erfolg, es ist zu diesig und wir kommen nicht weit genug heran, die Kraniche fliegen nicht über uns sondern doch weiter weg, so dass ich kaum ordentliche Bilder schießen kann, zu hören sind sie aber trotzdem laut und deutlich.   

Von der Seebrücke aus kann man mit dem Schiff einen Abstecher nach Warnemünde oder zur Halbinsel Darß unternehmen. Ich verzichte darauf, gehe aber gern in das alte Café, welches schon Franz Kafka und Erich Kästner bei ihren Ferienaufenthalten besucht haben sollen.

Abends verwöhne ich mich mit eine gutem Essen und strecke mich zufrieden mit einem Buch auf den Schoss auf der Couch aus.

Das einfache Leben kann so schön sein ....

   

 

Wanderung durch das Ribnitzer Große Moor 

Heute früh (24.10.16): kein Regen, zwar auch noch keine Sonne, aber egal, ich wollte heute durch`s Moor wandern.

Kurzinfo: Das Ribnitzer Große Moor steht schon seit 1939 unter Naturschutz und soll mit seinen über 250 ha das größte Regenmoor in Meck.-Pomm. sein. Früher wurde hier noch Torf abgebaut. Heute ist dieses Naturschutzgebiet ein perfekter Lebensraum für spezielle Pflanzen, wie z.B. für dem meterhohen Königsfarn, dem Wollgras und der Moosbeere und für seltene Tierarten wie z.B. dem Moorfrosch, der roten Heidelibelle und dem Kranich. Typische Vegetationen sind hier das Niedermoor, der Regenmoor, der Erlenbruchwald und der Hochwald.

Mit diesem angelesendem Wissen ging`s los. Weit bis zum Wald hatte ich es nicht, nach ca. 2 km tauche ich ein, um mir nun selber ein Bild machen zu können. Anfangs ging es noch bei nebligem Wetter durch den bewirtschafteten Waldabschnitt, alte Holzstapel am Wegesrand zeugten davon. Am Eingang des Moorgebietes waren Schilder und wissenswerte Schautafel angebracht, alles in einem sehr guten Zustand. Immer auf den sogenannten Exkursionsweg wandernd, zeigte sich mir nun eine einmalige Natur. Der Herbst hatte zwar vieles schon fallen und färben lassen, aber durch die nun sich durchbrechende Sonne zeigte sich alles in einem fantastischem Licht. Die meterhohen gelben bis braunen Farne bedecken ganze Waldflächen, dazwischen sumpfige Wiesen mit schon verwelktem Wollgras. Die Birkenhaine leuchten hell und goldend, manche Wegabschnitte waren von diesem goldenen Reigen umzäumt. Alte Erlen lagen umgestürzt im Moor, hier und da einige Pilze und Moosbeerensträucher. Mittendrin versteckt im Moor fand ich zwei kleine verwunschende Seen, beschützt von den sich zum Wasser beugenden Bäumen und anschwiegendem hohem Moorschilf, die sich alle in ihm durch das nun herrliche Sonnenlicht nochmals spiegelten. Ein wirklich schönes Stück Erde.

Natürlich bin ich immer auf den vorgezeigten Wegen gewandert, im Moor würde ich das auch jedem raten, die Wege waren so schon glitschig genug. Auf einer Schautafel habe ich gelesen, das hier im Regenmoor auch die Kraniche ihre Jungen ausbrüten und alle zwei Jahre in dieser Zeit auch ihre Schwungfedern verlieren. Dann sind sie für ca. zwei Wochen flugunfähig und müssen sich hier gut verstecken. Leider habe ich keine Kraniche gesehen, nur hören konnte ich sie, wenn sie über mich zu ihren Futterplätzen hinweg flogen. Das letze Stück bis nach Neuheide, wo auch ein Infohaus über das Ribnitzer Moor stand, ging es durch den urigen Hochwald, die vereinzelten Sonnenstrahlen schufen bizarre Bilder. Gern wäre ich noch länger hier geblieben, aber irgendwann ist auch der größte Wald zuende. Es war wirklich eine fantastische Wanderung, die ich jedem Naturbegeisterm empfehlen kann.

 

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